Seit Anfang der 90er Jahre gibt es die Brandenburger Landpartie als Veranstaltung. An einem Wochenende im Jahr präsentieren sich landwirtschaftliche Betriebe und sogenannte Direktvermarkter einem interessierten Publikum mit Einblicken in ihre Arbeitswelt und Produktion. Dieses Jahr präsentieren sich am kommenden Wochenende über 200 Betriebe, Höfe und andere Institutionen. Sie stellen ihre Arbeit und ihre Produkte vor, bieten Informationen, Rundgänge, Führungen und einige Möglichkeiten, gleich frisches Obst und Gemüse für die Woche zu kaufen. Ich persönlich mag die Idee, mal zu sehen, wie ein Wildhof funktioniert oder Produkte direkt vom Ökohersteller kaufen zu können. Aber vorab sei gleich gesagt: Eine realistische Darstellung der Landwirtschaft ist die Veranstaltung nicht. Große Mast- oder Zuchtanlagen öffnen interessierten Besucher nicht ihre Türen. Die würden vielleicht so viel Realität nicht vertragen …
Wenn so viele Betriebe mitmachen, fällt die Auswahl nicht leicht. Da ist es am einfachsten, sich für einen Landkreis zu entscheiden und dann alle nah beieinanderliegenden Teilnehmer abzugrasen. So landete ich als Vegetarierin beim ersten Besuch der Brandenburger Landpartie auf einem Wildhof und einer Fischerei. Durchaus interessant, da auf dem Wildhof in Müncheberg fachmännisch ein Reh zerlegt und auf Nachfragen eingegangen wurde. Für meine fleischessenden Begleiter gab es Wildwurst. Nach einem Zwischenstopp bei Bratwurst und Blasmusik und dem Besuch der einzelnen Stände mit lokalem Kunsthandwerk ging es weiter nach Altfriedland. Der über 30 Jahre alte Spiegelbarsch im Koiteich der Fischerei war schon beeindruckend. Meine Begleiter begeisterte mehr die Möglichkeit, frischen Fisch zu erwerben. Dieses Jahr ist die Fischerei nicht bei der Brandenburger Landpartie dabei. Mein persönliches Highlight war das Fledermausmuseum Julianenhof. Eine engagierte Mitarbeiterin gab uns ausführliche Informationen zum Thema Fledermäuse und der kleine Garten auf dem Gelände und der Gutshof waren sehenswert. Leider gab es hier keine Versorgungsmöglichkeiten, sodass wir auf der Suche nach einem Stück Kuchen weiterziehen mussten. So landeten wir dann in der Ölmühle Sunt. So war es zumindest im Prospekt angekündigt. Uns erwartete ein kleiner Laden, in dem selbst gepresstes Leinöl, exzentrische Eissorten und leckerer Kuchen verkauft wurden. Manchmal ist PR einfach alles. Fazit der Brandenburger Landpartie ist, dass sich der Ausflug auf das Land gelohnt hat. Für mich gab es Informationen und lecker Eis und für meine Begleiter frische Produkte aus der Region. Mal sehen, dieses Jahr geht es vielleicht auf einen Kamelhof und ins Korkmuseum in die Oberhavel …