Das Polizeipräsidium am Alexanderplatz war als Rote Burg bekannt. Es stand seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert dort, wo sich heute das Alexa befindet. Damals war es das zweitgrößte Gebäude Berlins und die roten Backsteine verhalfen dem Bau zu seinem Spitznamen. Die Geschichte des Polizeipräsidiums umfasst berühmte Mordkommissare. Aber leider ebenso die Politische Polizei und das Niederknüppeln politischer Unruhen während der Novemberrevolution oder der Inhaftierung von Opfern des Nationalsozialismus. Eindrücke davon, wie omnipräsent dieses Gebäude in der Berliner Geschichte war, gibt es im Roman „Berlin Alexanderplatz“ oder in der Serie „Babylon“.
Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben und direkte Kämpfe während der Befreiung Berlins das Gebäude und es wurde abgerissen. Heute sind keine Spuren mehr von der Burg zu erkennen. An die Opfer der Politischen Polizei und der Gestapo, die im Präsidium ein Übergangsgefängnis einrichtete, erinnert aber eine metallene Wand: Eine konkave Edelstahlplatte ist von einem unübersehbaren Riss durchzogen und steht auf einem roten Sockel. Auch wenn die meisten vorbeihastenden Fußgänger das Denkmal nicht wahrnehmen, bleibt es wichtig, daran zu erinnern, dass auch die Polizei nicht unfehlbar ist und die Opfer unvergessen sind.