Der erste volle Tag begann mit einem beeindruckenden Frühstück. So viel frischen Fisch habe ich an einem Buffet noch nicht mal an der Nordsee gesehen. Ein paar Glanzstücke der europäischen Küche wie Croissants und eine Variante von French Toast ließen sich auch finden. Ansonsten gab es Reis (auch mit rohem Ei) und Misosuppe wie es sich zum Frühstück gehört. Da konnte selbst ich als Vegetarier nicht meckern…
Mit einem gut gefüllten Magen starteten wir zunächst mit einer Hop-on-hop-off-Tour durch Shinjuku und Shibuya. Sehr viel Inspiration für Sightseeing aber nur so wenig Zeit für diese riesige Stadt. Wir stoppten am rot-weißen Eiffelturm von Tokyo, dem Tokyo Tower. Ok, eigentlich ist er nicht rot, sondern orange, aber als Berliner dürfen wir uns diesen auffälligen Fernsehturm nicht entgehen lassen. Zu seiner Eröffnung 1958 war er tatsächlich der höchste Fernsehturm der Welt…
Heute bietet er einen Rundumblick auf Tokyo und es lässt sich sogar mit gutem Willen der Fuji in der Ferne erkennen.
Wir haben uns eine Führung auf dem Top Deck gegönnt…
Führung bedeutet so viel wie, dass wir einen Audioguide bekamen und über mehrere Ebenen geschleust wurden. Hoch gings bequemerweise mit dem Fahrstuhl, aber runter nahmen wir die Treppen. Charmanterweise sind an den Treppen immer wieder Zahlen zu entdecken, wie viele Schritte einem noch bevorstehen. Aber die frische Luft und der Blick durch die Stahlkonstruktion ist noch mal ganz anders als durch das Glas der Aussichtsplattformen und ein weiterer Pluspunkt: Die Treppen sind anscheinend verpönt, hier war es nahezu menschenleer.
Wir hatten zudem zufälligerweise genau die richtige Zeit gewählt, um den Tokyo Tower zu besuchen, denn nachdem wir wieder unten war, startete die Beleuchtung und der erleuchtete Turm ist schon ein Hingucker, der sich bei einem Craft Beer von den Food Trucks direkt davor sehr gut genießen lässt…
Das Abendprogramm bestand dann aus einem Ramen-Restaurant und der Suche nach einer passenden Bar in Ginza.
Ginza ist etwas hochpreisiger und hier ist es üblich, schon am Eingang eine Info zu bekommen, wie der Mindestverbrauch einer Person zu sein hat. Die erste Bar, die wir ansteuerten, setzte einen Mindestverbrauch von 9600 Yen (etwa 60 €) an – das ließ uns dann aber doch etwas husten und eine weitere suchen. Die nächste Bar war leider viel zu klein für fünf Leute.
Beim dritten Anlauf fanden wir die perfekte Bar ganz für uns allein. Der Barkeeper empfing uns in seiner wohnzimmergroßen Bar mit freundlichen Worten und der Motivation, uns passende Drinks zu servieren. Mit Händen und Füßen, unserem grottigen Japanisch und seinem bemühten Englisch waren wir zum Schluss alle recht selig. Wer also mal in Ginza auf der Suche nach einer Bar ist, dem kann ich die Bar Kyu nur empfehlen…