An unserem siebten Tag erkunden wir Osaka zu Fuß und lassen uns von einem Tourguide die Begeisterung für Baseball näher bringen.
Das größte Kaufhaus Japans ist in Osaka. Zumindest behauptet das das Abeno Harukas Kintetsu… Hier lässt es sich durch unzählige Malls schlendern. Überall lassen sich Kunsthandwerk, Mode, Küchenutensilien und unterhaltsamer Tinnef entdecken. Unser Vormittag führte uns durch Hallen, in denen sich die unterschiedlichsten Shops aneinanderreihten. Hier gibt es überall was anderes zu sehen…
Unsere Aufmerksamkeit erregte auch eine ziemlich lange Warteschlange. Wo Menschen bereit sind, sich über einen Kilometer anzustellen, muss etwas Gutes am Ziel warten. Wir konnten nicht wirklich erkennen, worauf sie warteten. Da stand ein Pferd und eine Person wurde interviewt – war es ein berühmter Schauspieler oder Sportler?
Erst durch Googeln fanden wir heraus, dass dreitausend Menschen tatsächlich darauf warteten, ein Foto mit dem Pferd zu machen. Denn das spielte eine Hauptrolle in einer Werbung von einem Möbelanbieter. Verrückt diese Japaner…
Free Walking Tour
Am Nachmittag stand eine kostenlose Führung durch Osaka auf dem Programm. Wir bekamen das amerikanische Viertel und Dotonbori zu sehen. Unser Guide zeigte uns aber nicht nur Highlights, sondern erzählte einige Anekdoten über die Stadt.
Ich hätte nie gedacht, dass Sportgeschichte oder gar Baseball so interessant sein könnte. Aber hier in Osaka feierten die Einwohner den Meistertitel des heimischen Teams damit, dass sie die Colonel-Figur von KFC in einen Fluss schmissen.
Das „Wahrzeichen“ von Dotonbori der Running Man ist eine Werbereklame für Süßkram, der aufgrund einer geschickten Marketingkampagne erfolgreich wurde.
Herzallerliebst war aber auch der Hinweis unseres Guides zu dem leichten Minderwertigkeitskomplex Osakas gegenüber Tokyo. Denn auch, wenn Osaka als Handelsstadt eine lange bedeutsame Geschichte aufweist, so richtig auf Platz eins bei Größe oder Erfolg war die Stadt nie…
Wer mal in Osaka ist, sollte sich auf jeden Fall diese Führung gönnen, denn sie führt nicht nur entlang vieler Highlights der Stadt, sondern gibt auch einen Einblick in die Kultur und Mentalität der Einwohner*innen.
Okonomiyaki, Takoyaki und Dosenkuchen
Wie auch in Tokyo gibt es Osaka viel leckeres Essen als Streetfood oder in Restaurants zu entdecken. Als typisch für die Stadt gelten Okonomiyaki und Takoyaki.
Okonomiyaki sind eine Art Eierkuchen, deren Teig aus Ei, Mehl, Wasser und Dashi besteht. Je nach Region und Restaurant kommen zusätzliche Zutaten dazu, und das Ganze wird auf einer heißen Platte gebraten und mit Soße überschüttet. Unsere Truppe bestellte unterschiedliche Varianten. Sehr lecker, aber auch sehr mächtig. Wer nicht unbedingt großen Hunger hat, kann problemlos ein Okonomiyaki für zwei Personen bestellen…
Takoyaki sind Tintenfischbällchen. Die Zubereitung ist eine Kunst für sich und hier an jeder Ecke zu beobachten. Bisher hatte noch keiner aus unserer Gruppe Appetit auf Tintenfisch, sodass ich zu dem Geschmack kein Urteil abgeben kann.
Leichter fällt mir ein Urteil bei den hiesigen Desserts. Immer auf der Suche nach besonderen Automaten entdeckten wir einen, der Kuchen aus der Dose anbot. Für etwa sechs Euro gönnten wir uns Cheesecake und Schoko-Erdbeerkuchen. Der war seinen Preis wirklich wert, nicht zu süß und sehr schokoladig…