Als letzte neue Station auf unserer Japanreise steht Hakone auf dem Plan. Die Region ist vor allem bekannt für ihre Thermalbäder, im Japanischen Onsen und für den Blick auf den Fuji.
Von Hiroshima nach Hakone fahren wir etwa fünf Stunden. Die erste Etappe mit dem Shinkansen und dann gehts weiter mit der Regionalbahn.
In der Hakone-Region gibt es einen Hakone Free Pass, der für nahezu alle öffentlichen Verkehrsmittel gilt. Knapp 31 Euro für 3 Tage und dafür alle Bahnen und Busse nutzen, das gönnen wir uns. Wer richtig achtsam ist, bekommt mit dem Pass auch bei Museen und anderen Sehenswürdigkeiten einen Rabatt auf den Eintritt.
Auf unserem Weg zum Hotel ist der erste Eindruck von Hakone, dass es wirklich ruhiger hier ist. Mehr Natur, Berge und weniger Menschen. Wobei natürlich noch immer Touristenströme anzutreffen sind. Hakone ist kein Geheimtipp, sondern ein bekannter Kurort in Japan. Dennoch ist es für uns entspannend nach den Großstädten wieder in einer kleineren Ortschaft unterwegs zu sein.
Traditionell schlafen im japanischen Stil
Unser Hotel bietet gleich mehrere Onsen und, weil wir es ausprobieren wollten, ein japanisches Zimmer. Das bedeutet als allererstes: Schuhe aus. In einem kleinen Eingangsbereich des Zimmers sind die Schuhe auszuziehen und der Rest nur mit Socken zu betreten. Quasi wie zuhause… Der Boden ist mit Tatami, mit Matten aus Reisstroh ausgelegt.
Auf die kommt dann auch unser Bett, das wir selbst auslegen müssen. Glücklicherweise hat uns die Rezeption eine Anleitung gegeben. Matte auf Matte und dann kommt schon die Decke.
Erst hatte ich etwas Sorge in meinem Alter noch so hart zu schlafen, aber mein Rücken hat keine Schwierigkeiten damit… Für meinen Bettnachbarn ist es hingegen unbequem, also bekommt er eine Matte mehr. Am Morgen räumen wir das Bett nach einem kurzen Auslüften wieder weg, eigentlich ganz platzsparend…
Kunst unter freiem Himmel
An unserem ersten ganzen Tag in Hakone regnete es den Vormittag über, sodass wir uns entschlossen, den Nachmittag nur für einen kurzen Museumsbesuch zu nutzen. Dabei wurden wir alle vom Hakone Open Air Museum positiv überrascht. Skulpturen, kinetische Kunst, Surrealismus – hier ließen sich viele Varianten an Kunstströmungen finden, die sich harmonisch in einem Park zusammenfassten.
Unser Rundgang dauerte mit Stopp im Café und dem heißen Fußbad schon so drei Stunden, weil jeder Lieblingsstücke entdeckte, die es zu bewundern galt. Zu meinen gehörte beispielsweise eine Kopfskulptur in einem Wasserbecken oder der Buntglasturm.
Über 1000 Skulpturen sind hier zu sehen, manche ganz klassisch und realistisch, andere abstrakt oder quietschbunt.
Verschiedene Bereiche im Park wechseln sich ab wie eine gepflegte Parkanlage, ein Teich, ein kleiner Waldbereich oder auch ein Labyrinth.
Neben dem Open-Air-Bereich gibt es auch eine Picasso-Ausstellung und eine Fotografie-Ausstellung im Museums-Café.
Selbst die Pausenbereiche sind Kunst: bunte Plastikkugeln oder Sitzkissen in Form von Spiegeleiern stehen den Besuchern zum Ausruhen zur Verfügung.
Mein Fazit: Wer sich für Kunst interessiert oder einen bunten Spaziergang machen möchte, darf sich das Hakone Open Air Museum nicht entgehen lassen. Auch wenn hier teilweise Reisebusse ihre Menschenladung ausspucken, verteilen sich die Besucher angenehm über den ganzen Park.
Abendessen in einer Izakaya
Bisher haben wir in den Großstädten häufig in Restaurants oder Bars gegessen, aber in Hakone fanden wir diesmal auch zu viert Platz in einer japanischen Kneipe.
Izakayas lassen sich an den roten oder weißen Lampen neben dem Eingang erkennen. Das Speisenangebot ist meistens übersichtlich und die Räumlichkeiten klein.
Auch hier galt es, Schuhe ausziehen und an einem flachen Tisch Platz nehmen. Zu essen gab es Menüs: für mich Kartoffeltaschen, für die Allesesser Fisch, dazu Misosuppe, Reis, Salat und eingelegtes Gemüse. Alles war sehr frisch und sehr lecker.
Um den Abend komplett zu machen, probierten wir kalten Sake und waren auch hier angenehm vom weichen Geschmack überrascht. Zur Gastfreundschaft gehörten eine Portion Edamame und Grüner Tee. Pappsatt und selig haben wir hier im Vergleich zu anderen Restaurants am günstigsten gegessen.