Zur Herbstzeit gehört für mich ein Ausflug nach Klaistow dazu, um mich mit Kürbissen einzudecken und die Kürbisausstellung anzusehen.
Der Spargelhof Klaistow ist ganzjährlich ein lohnendes Ausflugsziel für Liebhaber von saisonalen Früchten. Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren, Kartoffeln und dann Kürbisse, fast jeden Monat stehen hier Gemüse und Obst im Fokus und wer besonders motiviert ist, darf auch selbst ernten.
Ab September wird der Spargelhof Klaistow zum Kürbishof. Dann dreht sich alles, ob Dekoration oder Speiseangebot, um die Frucht.
Kürbisausstellung „Power Frauen“
Bis in den November hinein gibt es auf dem Spargelhof Klaistow die größte Kürbisausstellung Brandenburgs zu entdecken. Sie läuft unter dem Motto „Power Frauen“. Zu sehen sind verschiedene Figuren aus Kürbissen geformt.
Es sind mal mehr, mal weniger Powerfrauen, denn Pipi Langstrumpf sehe ich als Mädchen, Justitia als Göttin und eine Biene würde mir jetzt nicht als erstes zum Begriff Powerfrauen einfallen. Aber mal ehrlich, hier geht es nicht um eine Kunstausstellung, sondern darum, welche faszinierenden Figuren sich mit Kürbissen formen lassen. Zu jeder Skulptur gibt es eine Infotafel mit Erläuterungen zum Dargestellten und wie viel Arbeitszeit und Kürbisse drin stecken.

Wer nichts dagegen hat, Daten gegen mögliche Gewinne zu tauschen, kann außerdem beim Gewinnspiel mitmachen, das dafür sorgt, dass die Infotafeln genauestens betrachtet werden.

Die Kürbisskulpturen sind auf dem Gelände mit den Spielplätzen und der Reifenbahn. Der Eintritt kostet am Wochenende für Erwachsene 4,50 Euro und für Kinder bis 12 Jahren ist der Eintritt frei. Neben den Figuren, die direkt zur Ausstellung gehören, sind auf dem gesamten Hofgelände arrangierte Kürbisse in Form von Pyramiden oder Mosaike zu entdecken.
Kürbis satt im Hofrestaurant und im Hofladen
Das Kürbisthema greifen das Hofrestaurant, der Hofladen und der Kürbismarkt konsequent auf.
Nach dem kleinen Rundgang über das Gelände stärkten wir uns zuallererst im Restaurant. Die Karte bietet eine appetitanregende Auswahl an Kürbisgerichten. Davon abgesehen aber auch viele andere Gerichte für Allesesser und Veganer. Uns dürstete es jedoch weiterhin nach Kürbis. Sehr zu empfehlen ist der Kürbis-Flammkuchen während die Kürbisravioli etwas nüchtern waren.

Auf dem Kürbismarkt stehen über 30 verschiedene Kürbisse zum Verkauf. Glücklicherweise sind alle Kürbissorten mit kleinen Schildern versehen, die darüber informieren, wofür sich die jeweilige Sorte einsetzen lässt.

Im Hofladen gibt es zusätzlich diverse fertige, regionale Spezialitäten von Süßigkeiten, Säfte, Käse bis hin zu Wildwurst. Und natürlich Kürbisprodukte. Hier gönnten wir uns gesalzene Kürbiskerne (in einem Zug wie Chips wegschnabuliert) und einen Kürbissekt (war ok).
Maislabyrinth, Kletterpark und Streichelzoo
Ich kann es zwar nicht aus eigener Erfahrung beurteilen, aber die vielen tobenden Kinder haben mir den Eindruck vermittelt, dass Familien hier durchaus ihren Spaß haben.
Neben Schaukel, Klettergerüst und Co gibt es auf dem Areal eine Reifenrutschbahn. Drei Fahrten kosten 5 Euro. Wir haben viele spielende Kinder und entspannt an den Picknicktischen sitzende Eltern gesehen. Das Konzept scheint nicht so falsch zu sein. Da wir aus dem Alter für Spielplätze aber leider raus sind, flanierten wir zu den Wildgehegen.
Der Weg dorthin führt vorbei an einem Streichelzoo, einer Jeep-Safari und dem größten Insektenhotel Europas. Was manch einer als Ansammlung an Totholz sehen würde, ist ein durchdachtes Kunstwerk. Das Naturdenkmal „Gewaldig“ von Hannelie Coetzee entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Wildschweinfigur.
Direkt an den Gehegen gibt es einen Kletterpark und am Rand der Wege standen einige Anlagen zur Verbesserung der Balance. Deutlich erkennbar ist allerdings kein Rundweg ausgeschildert, aber verloren geht hier keiner.

Eigentlich wollten wir uns noch am Maislabyrinth probieren, aber nach einem Spaziergang durch die Ausstellung, zu den Wildgehegen, einer stärkenden Pause im Hofrestaurant und einer kleinen kapitalistischen Eskalation im Hofladen und auf dem Kürbismarkt, waren wir tatsächlich nicht mehr so motiviert …
Das Maislabyrinth ist bis Oktober geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei Euro, für Kinder bis zu einer Körperhöhe von einem Meter 2 Euro und dadrunter ist freier Eintritt. Wer sich auf der Suche nach den im Labyrinth versteckten Stempelstationen macht, braucht nach Angaben des Betreibers so eine Stunde, um wieder herauszufinden.
Riesiger Parkplatz und eine Bushaltestelle direkt vor der Tür
In Brandenburg schon erwähnenswert ist die Bushaltestelle direkt vor dem Spargelhof Klaistow. Wer ohne Auto ist, kommt hier sogar mit den Öffentlichen hin. Von Berlin aus lässt sich mit der Bahn Werder erreichen und von da aus fährt ein Bus. Selbst am Wochenende! Ausgetestet habe ich diese Art der Anfahrt nicht, weil ich wusste, dass ich mit vielen Kürbissen das Gelände verlassen würde und ich die nicht die ganze Zeit schleppen wollte.

Für Wochenendurlauber ist vielleicht der Wohnmobilstellplatz von Interesse. Hier lassen sich bestimmt ein, zwei nette Tage verbringen.
Mein Fazit zum Spargelhof Klaistow ist klar: Zu jeder Jahreszeit lässt sich hier gut Zeit verbringen. Familien mit Kindern bekommen einiges geboten, dürfen aber das Kleingeld nicht vergessen. Für Fans von regionalen und saisonalen Produkten lohnt sich ebenfalls ein Besuch. Nur wer es ruhiger und menschenleerer mag, der wird hier wohl nur an einem Schlechtwettertag zufrieden sein.