Der Eintritt von 17 Euro für einen Tag beim JapanFestival wirkt auf dem ersten Blick happig. Aber das Bühnenprogramm ist gratis. Es bietet von Musik, Informationen über das Land, Sport, Tanz und Mode so ziemlich jeden Aspekt der japanischen Kultur, den sich interessierte Besucher vorstellen. Zugegeben für weniger Informierte wie mich ist es mitunter schwierig, zu erkennen, ob die Koto-Spieler ihre Instrumente noch stimmen oder schon spielen. Aber das macht den Reiz aus: Neues entdecken und versuchen zu verstehen. Kleine einführende Worte sind bei jeder Musik- oder Kampfkunstvorführung inklusive. Leider sind die Vorführungen eng getaktet und für Fragen aus dem Publikum bleibt keine Zeit. Eigentlich reicht es beim Besuch des Festivals, sich etwas Essen und Trinken zu holen, sich in den Vorführungsraum zu setzen und das Programm zu genießen. Mein diesjähriges Highlight auf der Bühne waren die Taiko-Trommeln. Das Team von Tengu Daiko füllte mit ihrer Performance den kompletten Saal und erklärte zudem den ursprünglichen Einsatz der Trommeln in kriegerischen Auseinandersetzungen. Getoppt wurde das dann nur vom Künstler Ichitaro, der allein Stücke trommelte, die durchaus für drei Personen gedacht sind. Bei seiner Schnelligkeit und den unterschiedlichen Rhythmen, verhedderten sich meine Gehirnhälften, bei der Vorstellung das nur ansatzweise zu können.
Manga, Teeschalen und Sushi
Neben dem Bühnenprogramm verteilen sich auf drei Stockwerken diverse Stände mit Mangas, Fanprodukten, Accessoires, kulinarischen Spezialitäten und Handwerkskunst. Das muss erst mal alles gesichtet werden. Beim letzten Besuch entschieden mein Begleiter und ich uns für eine Überraschungstüte mit japanischen Süßigkeiten. Nicht jeder Snack schmeckte, aber meine Geschmacksknospen waren fasziniert. Dieses Jahr lockte Softeis in bunten Farben und mit den Geschmacksrichtungen Süßkartoffel, Matcha oder Kokos. Das Festival ist stark besucht und ab dem frühen Nachmittag wird es richtig voll, sodass fast kein Durchkommen ist. Wenn wir schon nicht mehr an die Stände kommen, bleibt uns aber immer noch das Beobachten der vielen Cosplayer. Da waren einige beeindruckende Kostüme dabei. Meinem Reiseziel bin ich in einem Raum mit japanischen Fremdenverkehrsämtern, Reiseveranstaltern und Fluglinien etwas näher. Der Vertreter der japanischen Fluggesellschaft lacht zumindest nicht laut, als ich nach Flügen von Berlin aus frage … Geoplan als Reiseveranstalter hat allumfassende Angebote, um Japan zu bereisen. Allerdings auch sehr preisintensive. Leider ist Geoplan der einzige Reiseveranstalter vor Ort. Hat das Internet mit seinen Reiseportalen den klassischen Messestand abgelöst? Auf jeden Fall sind alle in diesem Raum hoch motiviert, jede Frage zu beantworten und sehr freundlich.Mein Fazit zum Festival: der perfekte Einstieg, um sich noch mehr für Japan zu begeistern. Die meisten Angebote und Produkte sind eher für Mangafans und Cosplayer interessant. Aber auch Teefans, Bonsaifreunde, Kimonoträger und an Kunsthandwerk Interessierte finden einzelne Stände zu diesen Bereichen. Das Highlight auf dem Festival ist aber das Bühnenprogramm. Schon allein deswegen würde ich wieder hingehen.