Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt
Variante des Labyrinths von Chartres

Malchower Labyrinthpark: Wenn die Suche nach dem rechten Weg Spaß macht

Die Geschichte der Labyrinthe ist so alt wie die Menschheit und sie hatten oft eine kultische Funktion. Im Christentum dienen sie beispielsweise in praktischer Form der Kontemplation und sind ein Symbol für die Suche und das Streben nach Gott. Der Labyrinthpark gehört der Kirchengemeinde und entstand im Zuge des Wiederaufbaus der Dorfkirche. Trotzdem erdrückt der kirchliche Gedanke nicht. Die restaurierte Kirche mit einem im Boden eingelassenen Sternenlabyrinth ist für Besucher offen und ein großes Sodoku widmet sich kirchlichen Symbolen. Die Labyrinthe lassen sich aber auch ganz ohne tiefe Gedanken genießen.

Blick vom Irrgarten aus auf Bäume und die steinerne Dorfkirche.

Auf dem Areal des Parks sind etwa sechs Labyrinthe und wer sich Zeit für alle, und andere vorhandene Spiele nimmt, verbringt hier zwei, drei Stunden. Wobei, um präzise zu sein, nicht alles Labyrinthe sind. Im Zentrum des Parks ist ein hölzerner Irrgarten und neben dem alten Speicher, der als Besucherzentrum und Eingang zum Park dient, liegt ein Wunderkreis. Irrgärten und Wunderkreise sind keine Labyrinthe. Denn ein Labyrinth führt auf verschlungenen Wegen immer zur Mitte, während ein Irrgarten über Sackgassen verfügt. Ein Wunderkreis wiederum hat kein Zentrum und zwei Zugänge. Die verschiedenen Anlagen richten sich vor allem an Kinder, obwohl der hölzerne Irrgarten auch den erwachsenen Orientierungssinn auf die Probe stellt. Wer ihn bezwingt und Stempel sammelt, darf sich anschließend Meister des Irrgartens nennen und eine Urkunde mit nach Hause nehmen. Wer nicht, bekommt von einem kleinen Turm in der Mitte zumindest einen Ausblick auf die verschiedenen Labyrinthe und die Kirche.

Blick vom Irrgarten über dessen Gänge und hin zu einem Hecken- und Bodenlabyrinth.

Ein meditatives, wohlduftendes Labyrinth liegt direkt neben der Kirche. Es ist aus Lavendel und anderen Pflanzen angelegt und dem bekannten Fliesenlabyrinth in der Kathedrale von Chartres nachempfunden. Die Vorlage für den Wunderkreis am Speicher stammt hingegen aus Eberswalde. Dort gab es seit dem 17. Jahrhundert einen Wunderkreis, der als Sportspiel für ein kleines Wettrennen diente. Auf dem Gelände gibt es einige Bänke und Tische, sodass einem Picknick nichts im Wege steht. Wer selbst keinen Proviant eingepackt hat, bekommt ein paar Snacks und Getränke im Speicher. Der Eintritt für den Labyrinthpark kostet für Erwachsene günstige fünf Euro. Im Zentrum des Parks stehen vor allem der Spaß und die Unterhaltung mit Labyrinthen aus Stroh, Pflanzen und Steinen. Im Sandkasten lässt sich sogar selbst ein Labyrinth entwerfen. Was mir fehlte, sind Informationen zu den einzelnen Formen, ihrer Herkunft und ihrem Sinn. Dafür gibt es zwar eine Broschüre, aber direkt am jeweiligen Labyrinth sind keine Hinweise. Ansonsten ist es unterhaltsam, seinen eigenen Orientierungssinn zu prüfen und den richtigen Weg zu suchen.

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