Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt
Betonplattenweg mitten im Wald

Spuren der DDR und Lost Place im Klosterfelder Wald

Eingezäuntes Gebäude, vielleicht eine Garage, auf dem ehemaligen NVA-Gelände in Klosterfelde.

Die NVA, die Nationale Volksarmee der DDR, wurde 1990 aufgelöst. Ihre Stützpunkte und Angehörigen gingen teilweise in der Bundeswehr auf. Im Falle des Flugabwehr-Raketenkomplexes in Klosterfelde, präziser des FRA 4123, wurde dieser demontiert und verlassen. Das Gelände gehörte zu einem Ring an Flugabwehr-Raketenkomplexen, die der Luftverteidigung Berlins dienen sollten. Das Areal ist riesig, setzte sich aus Kasernen, Lagern und Feuerstellungen zusammen. Neben einem NVA-Gelände gab es zudem einen sowjetischen Komplex. Wer uninformiert wie ich über die Fläche stolpert, erkennt kaum die einzelnen Funktionen der noch vorhandenen Bauten. Garage, Werkstatt, Wachhäuschen, Hügel oder Bunkerberg? Das erkennen wohl nur Profis, Zeitzeugen oder Leute mit einer Karte. Das NVA-Gelände lässt sich von dem sowjetischen durch die Höhenunterschiede unterscheiden. Hier finden sich kleine Anstiege, die einen Blick auf das Gelände zumindest bis zur nächsten dichteren Baumansammlung gewähren.

Vermüllter, mit Graffiti übersäter Eingang zu einem Bunker.

Dass sich hier immer wieder zwischen den Wegen und Hügeln Spuren von Gebäuden und Bunkern entdecken lassen, macht den Reiz dieses Geländes aus. Auf unserem Weg dorthin treffen wir auf eine Gruppe Geocacher – das Gebiet ist nicht nur den Einheimischen bekannt. Für die war es jahrelang Sperrzone, sofern sie nicht dort stationiert waren. Die Feuerstellungen rund um den zentralen Bunker, die Betonplattenwege und die verfallenen, abgesperrten Bauten umgeben von Wildwuchs und Vogelgezwitscher hinterlassen einen bizarren Eindruck. An allen Gebäuden und der das Areal umgebenen Mauer finden sich Graffiti. Manche davon so fein ausgearbeitet, dass sie vermutlich die Hinterlassenschaften der artbase 2012 sind. Auch wenn viele Überbleibsel abgesperrt sind, ist auf dem Gelände Vorsicht zu empfehlen. Mitunter öffnet sich mitten im Wald unversehens ein Loch in den Untergrund. Im Sommer zeigt sich hier beim Stapfen durch den Sand und über das Moos die Trockenheit durch das Aufwirbeln der Erde und der vertrockneten Pflanzen. Wer sonst nicht an die Waldbrandgefahr denkt, kann sie hier kaum verdrängen.

Loch im Waldboden, vielleicht Belüftungsrohr eines Bunkers, das mehrere Meter tief in den Untergrund reicht.

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