Wer sich in der Region Müritz herumtreibt und sich ansatzweise für den Tierschutz begeistert, darf sich den Bärenwald Müritz nicht entgehen lassen. Der Bärenwald ist ein Projekt des Vereins Vier Pfoten, um Bären aus nicht artgerechter Haltung zu retten. Da Bären, die jahrelang in Gefangenschaft lebten, nicht mehr auszuwildern sind, finden sie in diesem Park ein neues Zuhause mit möglichst naturnahen Gehegen. An jedem Gehege steht die Geschichte des jeweiligen Bärs. Ihre Biografien sind meistens von Käfighaltung und Verhaltensstörungen geprägt. Gleich im Eingangsbereich des Bärenwalds und an verschiedenen Stationen im Areal verdeutlichen Anlagen und Videos, wie viel Platz Bären normalerweise brauchen und was Gefangenschaft für sie bedeutet.
Für Großfamilien ist der Eintritt mit elf Euro für Erwachsene und fünf für Kinder wahrscheinlich nicht so leicht zu stemmen. Aber die Eintrittsgelder fließen direkt in den Park und mit dem eigenen Picknickkorb fallen keine zusätzlichen Kosten an. Dafür bietet der Bärenwald neben den Bären reichlich Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder. Um diese angemessen bewerten zu können, musste ich natürlich das Labyrinth oder die Brücke der Tierstimmen ausprobieren. Neben den Outdooraktivitäten gibt es reichlich Pappfiguren zu den unterschiedlichen Bärenarten, Höhlen mit informierenden Videos und ein Zelt, in dem der Bär im Mythos aufgearbeitet wird.
Wer will, kann im Bärenwald einfach nur einen Spaziergang machen und die Bären beobachten. Hierbei ist etwas Geduld gefragt. Die Gehege sind groß und natürlich angelegt. Die Bären haben reichlich Rückzugsmöglichkeiten und sind sie erst mal hinter den Bäumen verschwunden, lassen sie sich kaum noch entdecken. Momentan gibt es 15 Bären. Seit der Eröffnung des Bärenschutzzentrums haben hier schon weitaus mehr Bären ihr letztes Zuhause gefunden. An diese erinnert ein eigener Friedhof mit weiteren Informationen zu den Bären, die gerettet wurden.
Was mich neben den Bärengehegen und den vielen kleinen informierenden Aktivitäten rund um Bären und Waldleben noch begeisterte, war das Bistro. Denn die Essensauswahl bot nicht nur Pommes und Bratwurst, sondern setzte auf regionale und saisonale Küche. Hier werden selbst Veganer satt. Für Fischfans gibt es im Areal einen kleinen Imbiss, wo Fisch aus den direkt daneben liegenden Teichen angeboten wird. Der Bärenwald ist ganzjährig geöffnet. Am meisten Bären sind im Frühjahr und bei gutem Wetter zu sehen. Im Winter ist halt Ruhezeit.