Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt
Blick auf den Liepnitzsee. Die Äste eines Baumes hängen über das Wasser und an einem der Äste eine Schaukel.

Rundwanderung um den Liepnitzsee

Die ideale Zeit für eine Wanderung um den Liepnitzsee ist morgens oder abends. Denn jetzt, wo die Badesaison wieder losgeht, ist es tagsüber voll. Am schönsten wirkt der See aber, wenn nicht jede Badestelle belegt ist, die Spechte klar zu hören sind und der teilweise schmale Weg am Ufer nicht überlaufen ist.

Was gibt’s zu sehen?

Der Liepnitzsee lässt sich zu Fuß vom Bahnhof Wandlitz oder Wandlitzsee, mit Fahrrad oder Auto gut erreichen. Aus Bequemlichkeit und mit dem Gedanken an einen längeren Spaziergang sind wir ins Auto gestiegen und starten unsere Tour von den Parkplätzen gegenüber der Brandenburgklinik. Auf dem ersten Abschnitt laufen wir immer direkt am Wasser entlang mit Blick auf die Insel. Ein Kleiber begleitet uns unerschrocken. Wer Vögel mag, packt sich am besten ein Fernglas ein. Wir hören die unterschiedlichsten Töne, entdecken aber nur ein paar Enten, den mutigen Kleiber und Reiher. Der Weg direkt am Ufer ist mit Wurzeln überzogen, hier und da liegt ein Baum quer und für Kinderwagen oder Freizeitradfahrer könnte die Strecke etwas mühselig sein. Nicht direkt am Ufer führt ein asphaltierter Weg um den See, der sich für weniger mobile Personen besser eignet.

Weg direkt am Ufer des Liepnitzsees. Auf dem Weg liegen mehrere umgestürzte Bäume.

Bei den passenden Temperaturen finden sich entlang des Weges auch immer wieder Stellen frei von Schilf und Geäst, die sich für eine Badepause eignen. Der Liepnitzsee gilt immer noch als einer der saubersten Seen Brandenburgs. Das zeigt sich auch an der Klarheit des Wassers, die vor allem im Frühling tiefe Einblicke gewährt. Der See bekommt aus verschiedenen Quellen Zulauf und das Wasser fließt über das Finowfließ bis in die Ostsee. Einer meiner Begleiter kramt sein Geographiewissen hervor und erzählt uns von der Eiszeit, die den See formte und bezeichnet die ihn umgebenden Hügel als Endmoränen. Sieht halt nett aus, mit dem tieferliegenden See und den ihn umgebenden sanften Hügeln mit Wald. Die Legende, dass ein Riese mit seinem Fuß den See verursachte, ist ebenso nett. Seit Urzeiten leben in der Region und auf der Insel Menschen. Auf der Insel wurden sogar Spuren einer Burg entdeckt und auf dem Seegrund Reste einer mittelalterlichen Brücke.

Pause in Ützdorf

Blick auf dem See. Im Vordergrund ein Schild, dass über die Abfahrtszeiten der Fähre informiert.

Ab und an findet sich eine Bank, die zu einer Pause einlädt. Beim Fähranleger grübeln wir: mit der Fähre geht es auf die Insel oder auf die andere Uferseite. Der Weg lässt sich also über den See abkürzen. Das gibt bestimmt auch noch schöne Ausblicke. Wir entscheiden uns aber, weiter zu laufen. Der Weg führt jetzt weiter ab vom See in Richtung Ützdorf. Wir überqueren ein Fließ, von dem das Wasser des Liepnitzsees in den Obersee fließt. In Ützdorf machen wir im Jägerheim auf der Terrasse eine Pause. Meine Begleiter testen die saisonale Karte und sind mit ihrer Spargelsuppe sehr zufrieden.

Ein Glas rote Berliner Weiße.

Weiter gehts erstmal durch kleine Ansiedlungen und an einem Campingplatz vorbei zurück zum See. Jetzt führt ein Bohlenweg über die feuchteren Regionen des Uferbereichs und ein Höhenweg bietet noch einmal einen schönen Ausblick auf den Liepnitzsee. Am Ende unserer Umrundung liegt das Waldbad, das offizielle Strandbad am Liepnitzsee. Hier lassen sich auch Boote ausleihen, um über den See zu paddeln. Tatsächlich haben wir es während unserer Tour nicht einmal geschafft, den See in Gänze zu überblicken, dafür ist er zu groß und verschlungen mit kleinen Buchten.

Bohlenweg umgeben von Bäumen und wilder Wiese und Feuchtgebiet.

Von versunkenen Flugzeugen

Der See ist an seiner tiefsten Stelle angeblich mehr als 20 Meter tief, vielleicht aber auch nur 16 – da unterscheiden sich die Angaben und ich mag es nicht prüfen. Nur naheliegend, dass er mit seiner Größe und Tiefe auch Taucher anzieht. Eine ganze Truppe trafen wir auch auf unserer Tour. Dabei zeigt sich schon ohne Tauchgang am Ufer, was im See so los ist. Viele kleine Fische wuseln durch das Wasser. Der Seegrund gilt als schlammig. Taucher fanden allerdings zwei Flugzeuge. Das eine, ein amerikanischer Bomber, versank 1944 im See. Mittlerweile sind wohl nur noch kleine Teile zu entdecken, da es ausgeschlachtet wurde. Das andere Flugzeug fällt in den Bereich der Gerüchte: Es liegt angeblich in der Bucht bei Ützdorf und soll ein deutsches Jagdflugzeug sein.

Ein weiter Blick auf den Liepnitzsee umgeben von Wald.

Dafür, dass ich den See seit Kindertagen kenne, war es das erste Mal, dass ich ihn umrundet habe. Eine angenehme Wandertour mit viel Wasser und Natur, die sich vor allem im Frühling aufgrund der Vögel und des frischen Grüns lohnt. Wer aber Highlights, spektakuläre Aussichten oder spannende Geschichten sucht, findet sie vielleicht besser an anderen Seen.

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