Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt

TeamLab Planets, Fische, Regenbogen und Shibuya

Unser dritter Tag führte uns auf die Insel Toyosu. Bekannt ist das Viertel vor allem für seinen Fischmarkt, aber unser erstes Ziel war die Ausstellung teamLab Planets.

Bunte Bälle, Lichtfische und Fußsuppe

Blick auf schwarze Schließfächer, auf denen der Schriftzug teamLab Planets Tokyo zu lesen ist.

Die Karten für teamLab Planets haben wir schon in Deutschland gebucht, so sehr haben mich die Bilder von dieser digitalen Kunstausstellung angesprochen. Für den Besuch lassen sich die Zeitfenster-Tickets praktischerweise online kaufen. In der Ausstellung steht die Natur im Mittelpunkt. Die Besucher sollen sie mit verschiedenen Sinnen erfahren. Dazu gehört auch, barfuß durch die verschiedenen Installationen zu gehen. In einem Bereich steht das Wasser bis zu den Knien, sodass kurze oder weite Hosen zum Hochkrempeln von Vorteil sind. In vielen Installationen spiegelt der Boden, was für Rockträger*innen von Interesse sein könnte.

Der Eintrittspreis von ungefähr 23 Euro lohnt sich für alle, die spielerische, bunte, glitzernde Kunstinstallationen mögen. Es gibt ein riesiges Bällebad, ein glitzerndes Labyrinth und einen Raum, der dazu auffordert, sich hinzulegen und die digitalen herabfallenden Blumenblätter zu genießen.

Blau-glitzernde Fäden, die durch ihre Enge zueinander wie eine Wand wirken.

Mein persönliches Highlight war die Installation, die ein Begleiter als „Fußsuppe“ bezeichnete: der Raum, in dem es hieß, die Hosen hochzukrempeln und durch eine milchige Flüssigkeit zu waten. In dem Wasser schwammen mit Licht projizierte Fische, Blütenblätter und Herbstlaub.

Nasse Füße mit einem Handtuch.

Viele der Installationen ließen sich mit einer schnöden Handykamera kaum einfangen. Das lag aber nicht nur an den Lichtspielen, sondern auch an den Menschenmassen, die hier durchgeschleust werden. Der letzte Raum hat sogar eine zeitliche Begrenzung. Hier hängen Blüten und Pflanzen von der Decke herab und wirken durch Spiegel wie ein riesiger Dschungel. So richtig genießen ließ sich das Schauspiel nicht, weil wir in zehn Minuten wieder raus mussten. Trotzdem, und der Merkwürdigkeit, dass wir uns auf Toilette mit zig Menschen ein paar Schlappen teilen mussten, ist der Besuch für mich eine absolute Empfehlung.

Von der Decke herabhängende violetten, gelbe und weiße Orchideen.

Allerlei Meeresgetier

Einen Spaziergang entfernt von teamLab liegt der Toyosu-Markt. Er gilt als größter Fischmarkt auf der Welt. Er ist morgens am sehenswertesten, wenn die Händler aktiv sind. Durch Schaufenster lassen sie sich bei der Arbeit beobachten. Da wir erst nachmittags vorbeischauten, war natürlich nicht mehr viel los, aber noch einige Läden offen. Klar, dass wir uns hier unser Mittag mit frischer Sushi für die Allesesser und Gurkensushi für die Vegetarier holten. Die Gurkensushi mit ein wenig Wasabi hat gleich mal die Nase frei gemacht…

Frische Sushi mit verschiedenen Fischsorten.

Sonnenuntergang mit Blick auf die Rainbow Bridge

Zum Tagesausklang ging es dann zu einem Viewpoint mit Blick auf die Rainbow Bridge und den Hafen von Tokyo. Die Hängebrücke wird im Dunkeln weiß angestrahlt. Nur zu besonderen Anlässen wird sie in den Farben des Regenbogens angeleuchtet. An unserem Aussichtspunkt war anscheinend Hundeauslaufgebiet. Die sind in Tokyo wohl sehr selten.

Viele kleine Rassehunde führten ihre Herrchen aus und ich bekam den Eindruck, dass hier Hunde eher als Dekorationsobjekte angesehen werden, denn so viele Hundemäntelchen habe ich noch nicht mal in Berlin gesehen.

Blick auf die Rainbow Bridge und den Hafen von Tokyo mit vom Sonnenuntergang gefärbten Himmel.

Reizüberflutung an der Shibuya Kreuzung

Bevor es dann zu beschaulich wurde, machten wir uns auf den Weg nach Shibuya. Wacher kannst du nicht werden als an der Shibuya Kreuzung, wo Tausende Menschen kreuz und quer laufen, während von den umliegenden Hochhäusern flackernde und lautstarke Werbung auf dich eindröhnt…

Blick auf die Shibuya-Kreuzung: Hochhäuser mit leuchtender Werbung und Menschenmassen.

Die Kreuzung gilt als meistfrequentierter Fußgängerübergang der Welt. Das glaub ich sofort, während ich noch da stehe und die Menschenmassen fasziniert beobachte. Zwischendrin dann noch das Hachiko-Denkmal, das hier irgendwie so gar nicht hinpasst – wie soll hier denn ein einzelner Hund Geschichte schreiben?! Wir lassen uns über die Straßen treiben und sind begeistert von den vielen Läden. Ein Gacha-Laden nimmt uns unser letztes Bargeld ab, so wie es sich gehört.

Eine Reihe von bunten Gacha-Automaten.

Mh, koreanisches Streetfood – da sind wir dabei…

Koreanischer Corn Dog mit Zucker umhüllt in einer gelben Verpackung.

Und endlich, ein heimatliches Gefühl, denn während Tokyo vor allem durch seine Sauberkeit und Ordnung fast betört, hier in Shibuya finden wir Ranzecken und auch Altbekanntes:

Eine Wand voller Schmierereien und Aufkleber.
Zwischen anderen Aufklebern der Sticker "Nett hier. Aber waren SIe schon mal in Baden-Württemberg?"

Aber irgendwann ist es uns dann doch zu viel an Eindrücken und wir suchen eine ruhigere Bar und lassen den Abend mit japanischem IPA und Highball ausklingen, denn ohne japanischen Whiskey wäre ein Tag in Tokyo nicht vollständig…

Exkurs für Raucher

Da unsere Reisegruppe teilweise auch dem Rauchen frönt, hier ein kleiner Einblick zu der Lage in Japan: Rauchen im öffentlichen Raum ist nicht gern gesehen. Sowohl für Zigaretten- als auch E-Zigaretten-Raucher gilt, dass sie das nur in bestimmten Bereichen dürfen. Rauchen auf offener Straße oder gar im Gehen steht unter Geldstrafe.

Die Smoking Areas sind deutlich ausgezeichnet und vor allem an Bahnhöfen oder Hotspots wie Sehenswürdigkeiten zu finden. Spannenderweise finden sich in diesen Raucherbereichen häufig auch Werbeaktionen von E-Zigaretten-Firmen. Es geht wohl weniger darum, mit den strengen Gesetzen vom Rauchen abzuhalten als mehr darum, es aus der Öffentlichkeit rauszuhalten …

Blick auf eine Glastür vor der ein Schild mit der Aufschrift "Free Smoking Space" steht.

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