Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt

Auf nach Osaka

An unserem sechsten Tag in Japan stand die Tour von Tokyo nach Osaka mit dem Shinkansen auf dem Plan.

Pünktlich abgefahrenster Zug ever: der Shinkansen

Die bequemste Art, von Tokyo nach Osaka zu kommen, ist mit dem Shinkansen zu fahren. Wir haben wegen des schlechten Wetters sogar eine verspätete Ankunft erlebt. Normalerweise dauert die Fahrt zweieinhalb Stunden und der Shinkansen legt dabei eine Strecke von knapp 500 Kilometern zurück. Das entspricht etwa der Strecke von Berlin nach Dortmund und das schafft die Deutsche Bahn bei optimalsten Bedingungen in dreieinhalb Stunden.

Zugspitze des Shinkansens.

Wie erwartet läuft in Japan alles superorganisiert ab. Das unüberschaubare Gewusel am Bahnhof ist leicht durch die Ausschilderung der Gleise zu handhaben und auf dem Bahnsteig selbst ist allen Wagen ein klar ausgezeichneter Bereich zugewiesen. Im Shinkansen sind wir vor allem von der Beinfreiheit begeistert. Mehr Platz als im Flugzeug. Die Sitze sind in Dreier- und Zweierreihen in Fahrtrichtung angeordnet. Wer kein Problem damit hat, bei 300 km/h mit den Rücken in Fahrtrichtung zu sitzen, kann die Sitze sogar umdrehen.

Blick in den Shinkansen-Wagen: Blau-grüne Sitzreihen und ein breiter Gang.

Vom Tempo habe ich kaum etwas gemerkt, nur wenn wir in einen Tunnel fuhren, gab es einen leichten Druck auf den Ohren. Ein Fensterplatz ist natürlich am besten, denn es gibt einiges an Städten und Landschaft auf dem Weg zu sehen. Wer auf der rechten Seite sitzt, kann wohl mit etwas Glück sogar den Fuji sehen. Nun, wir waren zufrieden, zusammen sitzen zu können und auch mit der linken Seite glücklich…

Die Frauenwaggons in Osaka

In Japan sind „Women Only“-Waggons in den Zügen üblich. Sie sind uns schon in Tokyo aufgefallen. Dort sind sie zeitlich auf die Rush Hour morgens und abends begrenzt. Daher achteten wir bei unserer Ankunft mittags in Osaka nicht wirklich darauf, in welches Abteil wir stiegen. Hier gelten die Beschränkungen aber den ganzen Tag. Ein Abteil voller Frauen und kleiner Kinder schaute etwas irritiert auf unsere Truppe, die eben nicht nur aus Frauen besteht. Das Problem ließ sich leicht lösen, denn zwischen den Abteilen lässt sich auch während der Fahrt wechseln.

Rosa Aufkleber auf dem Boden des Bahnsteigs auf dem "Car for women only" steht.

Diese Abteile nur für Frauen wurden in Japan eingeführt, weil viele Frauen sich über „Chikan“ beschwerten. Das ist ein japanisches Wort, das übergriffiges sexuelles Verhalten beschreibt. Mittlerweile gibt es wohl auch Männer, die sich ein eigenes Abteil wünschen, weil sie nicht falsch beschuldigt werden wollen und weil die Frauenabteile näher an den Aus- und Eingängen liegen, was manchen ungerecht erscheint … Etwas sauer ist mir persönlich das Design der Wagen ganz in Rosa aufgestoßen, aber diese auffällige Farbe hilft dabei, sie auf den ersten Blick zu erkennen.

Warum nicht mal italienisch Essen gehen in Japan?

Auf unserem Weg zum Hotel bekamen wir einen Eindruck davon, wie unterschiedlich Städte in Japan sein können. Im Vergleich zu Tokyo wirkt Osaka lässiger und offener. Die Zahl der Anzugträger ist hier geringer, die Menschen sind vielfältiger gekleidet, manch einer geht sogar bei Rot über die Straße oder raucht außerhalb der vorgesehenen Bereiche! Hier sind auch viel mehr Fahrräder unterwegs als in Tokyo und es gibt sogar Fahrradwege, die genutzt werden. Ein weiterer entscheidender Unterschied zu Tokyo ist, dass hier auf den Rolltreppen rechts gestanden und links gegangen wird.

Blick auf eine Straße. Ein Geländer trennt den Bürgersteig von der Straße ab. Ein Schild mit einem durchgestrichenen Fahrrad steht am Geländer, daneben ein angeschlossenes Fahrrad.

Nach unserer Ankunft im Hotel, das uns mit einem riesigen Zimmer und kostenfreier Limonade begeisterte, beschlossen wir, mal was Neues auszuprobieren: italienische Küche japanisch interpretiert. In Laufnähe entdeckten wir einen Italiener. Die Enttäuschung war groß, als wir feststellten, dass ein echter Italiener in der Küche stand. Sie legte sich aber schnell nach der ersten Flasche Wein, lustigen Gesprächen mit dem Besitzer über Italien und den Bruschetta, die ein wenig Heimweh nach Europa aufkommen ließen…

Teller voll mit Bruschetta.
Tisch mit Weinflasche, Wasserflasche und Gläsern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert