Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt

Tagesausflug nach Miyajima

An unserem vierzehnten Tag machten wir einen Ausflug auf die Insel Miyajima. Mit der Fähre dauert es nur eine halbe Stunde auf die Insel, die ins Deutsche übertragen so viel wie „Insel der Schreine“ heißt.

Auf zum Torii im Meer

Im Reiseführer wird die Insel als idyllisch beschrieben, fast so als wären die Verfasser noch nie dort gewesen. Der Ort, an den die Fähre anlegt, Miyajimaguchi ist voll und die Massen sind auch in den Parks anzutreffen.

An Menschenmassen haben wir uns aber mittlerweile gewöhnt und lassen uns in Richtung des Itsukushima-Schreins treiben. Der ist vor allem für das Torii im Meer berühmt, für die älteste No-Bühne der Welt und für die Gebäude, die im Wasser auf Pfählen stehen. So richtig zu sehen bekommen wir nur das rote Torii, denn die Schlange für den Eintritt in den Schrein ist ziemlich lang.

Rotes Tor im Wasser. Im Hintergrund das Meer, Küste, Berge und grauer Himmel.

Macht nix, das Torii im Meer ist die Fährfahrt wert. Torii sind Eingangstore zu den shintoistischen Schreinen, manchmal direkt vor einem Schrein und manchmal eher symbolisch wie dieses hier. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die rote Farbe soll das Böse abhalten.

Auf ins Ahorntal

Unser nächstes Ziel war eine Seilbahn, die den Berg hinauffährt. Der Weg dorthin führte durch das Ahorntal, dem Momijidani.

Für die komplette Herbstfärbung sind wir dieses Jahr zu früh, aber die wenigen rot leuchtenden Bäume mit Miniblättern machen schon was her, ebenso wie die runden Steinbrücken über kleine Rinnsale. Hier und da lässt sich ein Reh blicken, interessanterweise sind sie aber öfter unten bei den Massen zu finden.

Blick auf den Park mit Japanischen Ahornbäumen. Teilweise sind die Blätter rot gefärbt. Im Hintergrund eine Treppe und eine überdachte Sitzgelegenheit.

An der Seilbahn wartete eine weitere Schlange auf uns. Wir wollten nicht das letzte Ziel aufgeben und stellten uns brav an.

Mit der ersten Gondel fuhren wir zu einer Mittelstation, als wir aber sahen, dass die zweite Seilbahn, bei der gerade eine Gondel herabkam, gepackt voll mit stehenden Menschen war, realisierten wir, dass wir es nicht schaffen würden, den Gipfel zu besichtigen ohne die letzte Fähre zu verpassen.

Also fuhren wir wieder herunter und genossen den Ausblick auf das Meer und die dichten Wälder.

Blick aus der Seilbahngondel auf die Seilbahnstrecke und einem dicht mit Bäumen bewachsenen Hügel. Im Hintergrund ist die Küste und das Meer erkennbar.

Wer auf den Gipfel und die dortigen Tempel und Aussichtspunkte in Ruhe besichtigen will, sollte am besten schon vormittags hochfahren, um nicht zeitlich so wie wir unter Druck zu geraten, denn die Seilbahnen sind sehr langsam und die Wartezeiten an schönen Tagen sehr lang.

Momiji Manju probieren

So hatten wir unten auch viel mehr Zeit noch durch die Straßen zu schlendern und die Spezialitäten der Insel auf uns wirken zu lassen.

Probierenswert sind die Waffeln in Ahornblattform, die Momiji Manju. Wir gönnten uns eine Auswahl der verschiedenen Versionen. Sie sind gefüllt mit Bohnencreme, Schokolade oder auch herzhaft mit Käse. Sehr lecker.

Schild, das die verschiedenen Füllungen und Preise der Momiji Manju zeigt.
Verpackte Waffel in Ahornblattform.

Für Fisch- und Meeresfrüchteliebhaber gab es frische gegrillte Austern und Fischkuchen. Wir probierten auch selbst angesetzte japanische Cola, die mir zu zimtig war. Weil die Hiroshima-Präfektur ein wichtiges Anbaugebiet für Zitrusfrüchte in Japan ist, habe ich mir dann als Souvenir gleich auch eine Pfeffermischung mit Zitrone gegönnt.

Blick auf das Meer und Hügel. Hinter einem Hügel versinkt die Sonne.

Die Zeit vergeht überraschend schnell auf der Insel und auf dem Rückweg versank schon die Sonne und das Meer lag in leichtem Nebel.

Sowieso ist die Fährfahrt eine Empfehlung, denn sie zeigt einen Ausschnitt der vielen kleinen Inseln, die direkt vor Hiroshima liegen.

Mit ein wenig Nebel und dem Leuchten der untergehenden Sonne waren die vielen baumbewachsenen, zerklüfteten Inseln ein Hingucker. Im Japanischen gibt es dafür den Begriff Tatoubi, was so viel wie „die Schönheit vieler Inseln“ bedeutet…

Blick auf das Meer mit zwei kleinen Inseln und im Hintergrund sind weitere größere Inseln mit Hügeln zu erkennen.

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