Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt
Limonade in einem Glas mit Apfeldekoration und Plastik-Flamingo

In Berliner Restaurants um die Welt futtern

195 Länder werden von den Vereinten Nationen anerkannt und laut Amt für Statistik sind in Berlin ausländische Einwohner aus 170 Staaten vertreten. Einige von ihnen haben glücklicherweise ihre kulinarischen Errungenschaften mit nach Berlin gebracht.

Streetfood-Inspiration aus China

Hotpot oder Feuertopf ist ein klassisches Gemeinschaftsessen in China und anderen ostasiatischen Ländern. In den Topf mit heißer Brühe kommt alles, was das Herz begehrt – ein Grund, warum ich mir ungern einen Hotpot teilen würde. Pilze, Fleisch oder Fisch haben ein eigenes Aroma, das ich nicht zu schätzen weiß. Optimal für Einzelesser wie mich ist daher, dass Hotpot & Nudeln in der Revaler Straße Hot Pot für eine Person anbieten.

Blick auf einen Hotpot mit unterschiedlichem Gemüse und Nudeln. Im Hintergrund Erdnusssoße und Sojabohnen.

Das Tolle am Hotpot ist, dass sich Nudeln, Tofuvarianten und Gemüse individuell zusammenstellen lassen. Im Hotpot & Nudeln wird Hotpot Mala Tang serviert. Diese Variante gilt als Streetfood. In der Praxis bedeutet das, dass direkt am Eingang ein Kühlschrank mit diversen Zutaten für die Hotpot-Schüssel steht. Diese gilt es als Erstes zu füllen und dann an der Theke abzugeben. Nach einiger Zeit kommt dann der Hotpot fix und fertig an den Tisch. Im Kühlschrank ist die Auswahl groß und meine Erkenntnis ist: Zwei bis drei Nudelpakete reichen für eine Person. Ein Manko an der Auswahl war, dass teilweise die veganen und vegetarischen Zutaten falsch ausgezeichnet waren. So landeten in meinem Hotpot Fischbällchen, weil sie als Gemüsebällchen beschrieben waren. Die ließen sich zwar mühelos wieder rausfischen, aber Allergiker sollten genauer bei der Auswahl hingucken.

Die Speisekarte bietet weitere Highlights der chinesischen Kochkunst wie selbst gemachte Bandnudeln oder Teigtaschen. Der Vollständigkeit halber gönnten wir uns als Vorspeise Teigtaschen und marinierte Tofublätter. Teigtaschen und Tofublätter waren sehr lecker und ehrlicherweise zur Sättigung nicht nötig, denn der Hotpot ist ausreichend.

Teller mit eingelegten Tofublättern und Gurke.

Ich entschied mich für die vegane und scharfe Variante des Hotpots. Mit dem Fixpreis von 15 Euro lohnt er sich vor allem für Fleisch- und Fischesser.

Das Essen im Hotpot & Nudeln ist eindeutig empfehlenswert. Die Zutaten sind frisch und die Vorspeisen sehr lecker. Ein Pluspunkt ist die individuelle Auswahl und dass es viele vegane Optionen gibt.

Schwächen hat das Restaurant im Ambiente. Zum einen steht der Kühlschrank mit den Zutaten direkt am Eingang, sodass Auswählende irgendwie immer im Weg stehen für Leute, die kommen oder gehen. Zum anderen hat das Restaurant zwar Charme, ist aber aufgrund der Nachfrage immer voll und dadurch wirkt es leicht unruhig. Wer mit mehr als zwei Personen hier essen will, sollte eindeutig reservieren.

Mehr als nur Sushi und Ramen im Suigyo

In Berlin ein gutes japanisches Restaurant zu finden, ist nicht schwer. Takoyaki und Okonomiyaki sind allerdings nicht häufig auf den Speisekarten vertreten. Während die Tintenfischbällchen für mich nicht wichtig sind, habe ich Okonomiyaki in Japan kennengelernt und ab und an durchaus Heißhunger darauf. Die japanischen Pfannkuchen gibt es in Japan mit unterschiedlichen Zutaten je nach Region.

Okonomiyaki

Im Suigyo in der Neuen Bahnhofstraße kommt der Okonomiyaki mit Kohl und verschiedenen Soßen an den Tisch: Es schmeckt zwar anders als in Japan, aber lecker und ebenfalls so reichhaltig, dass ich nach dem Essen pappsatt bin.

Kleine Schale mit japanischem Kartoffelsalat.

Die Speisekarte des Restaurants hat eine bunte Auswahl von Vorspeisen und Hauptgerichten. Sushi, Gyoza und Ramen werden durch andere typische japanische Gerichte wie Tonkatsu und Curry ergänzt. Das Suigyo Izakaya ist relativ klein mit Tischen für Gruppen bis zu vier und zu unserem Besuch in der Mittagszeit füllte es sich schnell. Neben den Speisen vor Ort bietet das Restaurant sogar Bentoboxen zum Mitnehmen an. Wer mal abseits von Sushi und Ramen die japanische Küche kennenlernen will, dem kann ich das Suigyo empfehlen.

Teigtaschen aus Nepal

Teigtaschen gehen immer! Kein Wunder, dass fast jedes Land der Welt eine eigene nationale Variante hat. In Nepal heißen sie Momos und ihr Teig besteht aus Mehl und Wasser. Die Füllungen reichen von omnivore mit Ziegen- oder Hühnerfleisch bis hin zu vegetarisch. Klassisch gibt es die Momos in gedämpfter Form. Aber jeder Teigtaschenliebhaber weiß, dass sie leicht angebraten am besten schmecken …

Teller mit vier Momos, Salatbeilage und Soße.

Deswegen gibt es die Momos im nepalesischen Restaurant „Holy Everest“ in der Gleimstraße auch in beiden Zubereitungsvarianten auf der Speisekarte. Zugegeben nepalesische Teigtaschen gehören mittlerweile zum Streetfood in Berlin. Im Holy Everest gibt es aber mehr als nur diese Teigtaschen. Mein Highlight war eine Zusammenstellung aus verschiedenen Gerichten und Beilagen. So kam ich in den Genuss von etwas anders gewürztem Kartoffelsalat, einem Salat mit Erdnüssen, knusprigen Flocken von Irgendwas (Reis?) und Linsen. Die vegetarische Platte ließ sich zu zweit ohne Futterneid teilen und es gibt auch eine für Fleischliebhaber. Erklärungen gibt es in der Speisekarte und von der netten Servicekraft.

Großer Metallteller mit unterschiedlichen Gerichten in einzelnen Schüsseln-

Einen wichtigen Tipp für das Holy Everest gibt es aber: Scharf heißt hier wirklich scharf. Da ich immer gerne sage, dass ich scharf mag, war ich dann doch überrascht, wie sehr meine europäische Zunge brannte, als das scharfe Gericht den Kennzeichnungen entsprach. Im Sommer lässt es sich gut draußen sitzen, aber einen Blick in den Innenraum lohnt sich, weil das Restaurant zwar klein, aber gemütlich eingerichtet ist.

Ich bin übrigens immer noch auf der Suche nach einem guten griechischen Restaurant… Habt ihr leckere Tipps zu Berliner Restaurants, die sich einer speziellen Landesküche widmen?

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