Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt
Funkturm von unten: zu sehen sind die Stahlträger und die Treppe. Im Hintergrund blauer bewölkter Himmel.

Frische Luft auf dem Funkturm

2026 wird der Berliner Funkturm 100 Jahre alt. Anlässlich seines Geburtstags bekommt er eine Frischekur. Aufgrund der Arbeiten ist er ab dem 5. Mai bis November geschlossen. Also schnell noch mal hin, um den Turm in alter Pracht zu sehen und dann im November zu entdecken, was sich verändert hat.

Berliner Funkturm.

Es gibt weitere Gründe, warum sich der Besuch des Funkturms lohnt: Der Eintritt ist wesentlich günstiger als beim Fernsehturm, er ist weniger stark besucht und es gibt eine offene Aussichtsplattform.

Eiffelturm als Vorbild

Der Berliner Funkturm entstand 1926 anlässlich der Deutschen Funk-Ausstellung nach Entwürfen des Architekten Heinrich Straumer. Die Stahlkonstruktion erinnert an den Eiffelturm, der zur Entstehungszeit der Inbegriff der Turmarchitektur war. Der Berliner Funkturm war mit ursprünglich 138 Metern zwar nie so hoch wie die Pariser Inspiration, dafür aber zu seiner Eröffnung der höchste Sende- und Aussichtsturm der Weimarer Republik.

Drei Informationstafeln an einer Wand mit der Übersicht über den Funkturm einst, heute und bei Nacht.

Von hier aus wurde weltweit die erste Fernsehsendung ausgestrahlt. Zur Zeit der Berliner Luftbrücke diente er als Wegweiser für die Rosinenbomber und auch heute noch gilt er als Wahrzeichen Berlins. Mit weiteren Aufbauten misst der Turm mittlerweile mehr als 146 Meter und steht seit 1966 unter Denkmalschutz. Seine Funktion als Funkturm nahm stetig ab und seit Ende der 80er-Jahre strahlt er nur noch Amateur- und Land-Funk aus.

Altbacken und etwas ab vom Schuss

Die Öffnungszeiten der Aussichtsplattform sind vom Wetter abhängig. Ist es zu windig, bleibt die Plattform geschlossen. Bei einem windigen Tag lohnt es sich daher, vorher anzurufen und zu klären, ob der Funkturm überhaupt offen ist. Das Messegelände, auf dem er steht, lässt sich mit den Öffentlichen oder per Auto erreichen. Allerdings ist der Eingangsbereich zum Turm gut versteckt. Auch als ich Schildern folgte, landete ich zunächst in einer Sackgasse. Vielleicht bringt die Sanierung eine bessere Wegführung. Um den Turm herum befinden sich Informationstafeln zu seiner Geschichte, Konstruktion und Funktion.

Stadtbild mit dem SFB-Gebäude im Zentrum.

Als einen Pluspunkt empfinde ich die offene Plattform und den teilweise gläsernen Fahrstuhl. Bei der Fahrt nach oben lässt sich die Konstruktion des Turms bewundern und eine erste Aussicht auf die Umgebung erhaschen. Auf den zwei Plattformen reicht der Blick dann noch weiter. Auf der ersten Etage, zu die der Fahrstuhl führt, veranschaulichen Tafeln das Stadtbild. Diese wirken etwas aus der Zeit gefallen, immerhin ist dort noch das SFB-Gebäude (das heutige RBB-Gebäude) zu entdecken … Eine Treppe führt hinauf zur nächsten Etage, die durch Gitter den Blick auf Berlin und Brandenburg bietet.

Aussicht vom Funkturm Richtung Osten, weit entfernt ist der Fernsehturm zu sehen.

Mit einem Eintrittspreis von 8 Euro ist der Funkturm als Berliner Sehenswürdigkeit ein Schnäppchen. Wer werktags vorbeischaut, trifft kaum andere Besucher. Wir waren beispielsweise an einem Dienstag da und hatten nur zwei weitere Personen im Fahrstuhl. Die momentanen Öffnungszeiten sind täglich bis auf montags. Das Restaurant ist aber schon geschlossen. Dessen übliche Öffnungszeiten fallen auf den Freitag und Samstag und das erst ab abends, sodass ich dort noch nie drin war und es nicht beurteilen kann.

Ziel der Sanierung ist die Instandsetzung und Modernisierung und ich hoffe, das anlässlich des 100. Geburtstags des Funkturms vielleicht auch die Informationstafeln auf der Plattform und das Gelände um den Turm modernisiert werden … Der Besuch lohnt sich vor allem für Berlinbesucher, die eine weite Aussicht suchen und für Architektur- und Technikbegeisterte.

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