An unserem letzten Tag in Hakone war das Wetter blendend: klarer Himmel und warme Sonne. Perfektes Wetter, um nach Owakudani zu fahren. Von diesem Tal aus soll es bei klarem Wetter einen tollen Ausblick auf den Fuji geben.
Vulkantal und berühmte schwarze Eier
Der Weg zum berühmten Tal brachte uns in Kontakt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln, die die Hakone-Region zu bieten hat. Von der Bahn stiegen wir in das Cable Car, welches sich gemütlich einen Berg hochquälte und von da aus in die Seilbahn hoch zum Tal. Schon der Ausblick von der Seilbahn auf die Landschaft ist reizvoll.
Oben angekommen, hatten wir jedoch Pech: In jede Richtung klares Wetter, aber ratet, wo Wolken lagen… Eine motivierte Ordnerin zeigte uns ein Foto vom Vortag, auf dem der Fuji in beeindruckender Größe dort zu sehen war, wo zu unserem Besuch Wolken lagen.
Na ja, gut dass Owakudani noch ein anderes Highlight zu bieten hat: schwarze Eier.
Owakudani ist ein aktives Vulkan-Tal. Viele Menschen tragen hier Masken und es wird auch davor gewarnt, mit Atemwegserkrankungen hierhin zu fahren. Schon auf der Fahrt sehen wir die Rauchschwaden und es wirkt surreal, dass an diesen nach Schwefel stinkenden Ort jeden Tag unzählige Menschen pilgern, um ein olles gekochtes Ei zu essen.
Um ehrlich zu sein, macht das Ei optisch schon was her. Da es in mit Eisen und Schwefel versetztem Wasser gekocht wird, hat die Schale eine schwarze Farbe.
Innen sieht es ganz normal aus. Das Tolle an diesen Eiern ist aber, dass sie der Legende nach, dafür sorgen, dass du deine Lebenszeit verlängerst. Ok, meine Begleiter waren auch davon begeistert, dass sie endlich mal wieder Salz hatten, denn das ist in japanischen Restaurants ein rares Gut. Geschmeckt hat das Ei übrigens auch ganz normal…
Auf zum Ashi-See
Wenn schon kein Fuji, dann wenigstens eine schöne Wanderung entlang des Ashi-Sees, dachten wir uns. Als wir mit der Seilbahn zum Ashi-See hinab fuhren, konnten wir dann doch kurz einen Gipfelblitzer von Japans höchsten Berg und Wahrzeichen sehen. Immerhin…
Entlang des Ashi-Sees führt ein Wanderweg, der zunächst immer am Ufer und dann durch Wälder verläuft. Zwischenzeitlich landeten wir auch auf Verkehrsstraßen, was etwas unangenehm war, entweder ist die Auszeichnung des Wanderwegs schlecht oder es ist tatsächlich so gedacht.
Ein Highlight der Tour war ein Torii am Ufer des Sees. Hier bildete sich eine lange Schlange von Menschen, die ein Selfie mit dem roten Tor machen wollten.
Leider war das nicht unsere letzte Schlange des Tages. Denn als wir zur Busstation kamen, wartete dort die nächste. Die Busse zu unserer Station fuhren nur alle halbe Stunde und viele Menschen wollten in die gleiche Richtung.
Es ist beeindruckend, wie geordnet selbst das Warten in Japan abläuft. Aber dennoch war es eines unserer negativsten Erlebnisse, dass wir zwei Stunden im Dunkeln warten mussten, bis wir Platz in einem Bus bekamen.
Glücklicherweise stand hier auch einer der überall anzutreffenden Getränkeautomaten mit heißem Tee, sodass wir etwas unvorbereitet uns zumindest die Hände wärmen konnten.
Meine Lektion aus dieser Erfahrung ist, dass gerade an einem Herbsttag in Japan ein Schal durchaus nützlich ist…