Die zypriotische Küche hat mehr zu bieten als Halloumi, obwohl ich den lecker finde. Es gibt anderen Käse wie Feta, der vor allem in gebackener Variante als Saganaki delikat ist. Wer sich auf die heimische Küche einlässt, bekommt viele Fleischgerichte und Meze. Das sind kleine Gerichte, die sich zusammenstellen lassen wie Tapas. Wer alles isst, sollte unbedingt einen Mezedes-Teller wählen, um die Vielfalt der zypriotischen Küche kennenzulernen. Absolut empfehlenswert ist es, auf Zypern Zaziki probieren. Hier schmeckt er so frisch und wesentlicher leckerer als zuhause in den griechischen Restaurants.
Die beste Aussicht bei Koulla’s
Koulla’s in Pomos ist kein Restaurant, viel mehr ein Imbiss mit kleinen Gerichten. Die angebotenen Speisen reichen von Sandwiches bis Burger. Der vegetarische Burger war empfehlenswert. Viel beeindruckender als das Essen ist die Aussicht. Koulla’s liegt an der Straße auf einer Klippe. Zur Mittagszeit weht hier eine Brise, die bei der Hitze wohltuend ist. Abends lässt sich bei einem Bier der Sonnenuntergang genießen. Die Öffnungszeiten orientieren sich an die Besucher. Wenn abends noch jemand vorbeikommt, macht die Besitzerin länger auf. Uns hat sie sogar die Telefonnummer gegeben, sodass wir hätten anrufen können, um zu prüfen, ob jemand da ist. Neben Essen und Getränken stehen Spiele wie Schach und Backgammon bereit. Selbst wenn Koulla mal nicht da ist, die Tische und die Aussicht bleiben. Wer in der Nähe von Pomos ist, sollte hier unbedingt mal kurz anhalten und den Blick aufs Meer genießen.
Das besondere Etwas in Val’s Place
Ebenfalls in Pomos und ein Zufallsfund war Val’s Place. Wir fuhren an einem Freitag vorbei, sahen das Livemusik-Schild und stoppten. Zur Belohnung gab es Buffet, entspannte und ausgelassene Stimmung mit Gitarrenmusik. Der gemeinsame Tanz aller Gäste gehört hier zum normalen Abendprogramm. Das Buffet bestand zu einem großen Teil aus heimischen Gerichten, hatte aber auch internationale Abstecher wie Curry dabei. Unsere Fleischesser waren genauso glücklich und pappsatt wie ich als Vegetarier. Das Restaurant liegt abseits der Hauptstraße an einem Hang. Auf mehreren Ebenen lassen sich im Außenbereich verschiedene Gärten und Sitzgelegenheiten oder Hängematten entdecken. Als wir ein paar Tage später vorbeischauten, war Val’s Place zu. Es ist ratsam, vorher die Facebook-Seite nach Veranstaltungen zu checken.
Urige Küche im Eleni
Richtig authentisch samt Plastiktischdecke, nur griechisch sprechendem Personal und der älteren Köchin war es dann bei Eleni in Pomos. Hier ist die Auswahl begrenzt mit Grilltellern und gefüllten Pitabroten, aber es lohnt sich. Die Preise sind klein und die Portionen groß. Regelmäßig finden hier Grillabende statt, bei denen es die typisch zypriotischen Grillspieße mit viel totem Tier gibt. Für Allesesser lohnt sich die gemischte Platte auf der sich Würste, verschiedenes Grillfleisch samt Hummus, Tahini und Zaziki wiederfinden. Vegetarier halten sich an den Halloumi oder das obligatorische Grillgemüse Zucchini-Aubergine.
Hauseigene Kräuter im Herb Garden
Eine andere Preiskategorie zu den vorherigen Entdeckungen war der Herb Garden in Polis. Im Restaurant gibt es feine Küche von zypriotisch bis Sushi. Aber auch hier gilt, es geht nicht nur um das Essen (das trotz der riesigen Speisekarte sehr gut war): Der Herb Garden macht seinem Namen alle Ehre, indem am Restaurant ein Kräutergarten liegt. Kleine Schilder auf Griechisch, Englisch und grausamen Deutsch verraten, welche Pflanze vor einem steht. Als wir im Restaurant vorbeischauten, war die Mittagszeit schon vorüber. Die Servicekräfte waren etwas verstört, dass wir tatsächlich essen wollten. Sie fingen sich aber schnell wieder und waren sehr freundlich. Wichtiger Tipp: Wenn die Servicekräfte sagen, dass die Portion wirklich groß ist, dann ist sie es auch. Das Essen war lecker und reichte von vegan, vegetarisch bis omnivore. Für die Kräuter direkt aus dem Garten und regionalen Zutaten greifen Gäste hier tiefer in die Tasche. Aber es lohnt sich.