Auf Entdeckungstour durch Berlin und die Welt
Bemalte Bären, die Nord- und Südkorea symbolisieren.

Die Berliner Buddys – bunte bärige Freunde

Besonders bunt unter den Berliner Bären sind die Buddys, die etwas rundlichen zwei Meter hohen Bären aus Kunststoff. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, stehend, sitzend, auf allen vieren oder im Kopfstand. Alles begann Anfang der 2000er mit einer Show vor dem KaDeWe. Die Aktion war eine Initiative des Ehepaars Herlitz zusammen mit dem ausführenden Künstler Roman Strobl. Bei mir sind Herlitz-Produkte fester Bestandteil des Schreiballtags. Bei anderen ist das Unternehmen für Schreib- und Papierwaren weniger bekannt. Die Resonanz war so gut, dass die Aktion verlängert wurde und anschließend viele ihren eigenen Buddy haben wollten. Mittlerweile gibts kleine Buddys für den Hausgebrauch und allerlei anderen Schnickschnack mit ihnen als Motiv. Alles im Namen der guten Sache …

Ist das Kunst oder Werbung?

Es gibt einige Kritik, da die Buddy Bären meist mit dem Unternehmen Herlitz verbunden werden oder Käufer von den Bären diese nur als Marketingmaßnahme nutzen würden. Tatsächlich ist es so, dass viele Bären auf wohltätigen Veranstaltungen versteigert wurden. Vom Verkauf eines unbemalten Buddys gehen zudem ein paar Prozente an Kinderhilfsorganisationen. Wenn Unternehmen für Kinderhilfsorganisationen spenden, um einen von Künstlern bemalten Buddy zu besitzen, sehe ich da kein Übel drin. Andere Kritikpunkte an diesen Bären sind ihre Profanität, ihre Kitschigkeit und dass Unternehmen jetzt auch noch den Bereich Straßenkunst vereinnahmen. Das lässt sich kaum bestreiten. Für die meisten ist so ein Bär schlicht nur ein Dekorationsobjekt, für manche ein Fotomotiv.
In Berlin gibt es mittlerweile an die 350 Buddys vor Hotels, Unternehmen oder Restaurants. Sie sind immer bunt bemalt und haben individuelle Muster. Mir macht es Spaß, sie zu entdecken. Der eigentliche Sinn dahinter, Freundlichkeit und Optimismus zu verbreiten, ist bei mir erreicht. Übrigens kann jeder die Bären für einen Schnäppchenpreis von ein paar Hundert Euro erwerben, allerdings unbemalt … Die Buddys sind so beliebt, dass es etwa 1400 Bären weltweit gibt, als Gastgeschenke für Botschaften oder auch als Botschafter Berlins in anderen Städten.

Die United Buddy Bears im Tierpark

Momentan gastieren die United Buddy Bears als Aktion im Tierpark. Sie stehen alphabetisch aufgereiht in der Schlossallee und entführen mit ihren Motiven in ihre Heimatländer. Die tiefere Aussage hinter den United Buddy Bears ist, dass sie für die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen stehen. Seit 2002 bereisen sie jedes Mitgliedsland, erhöhen ihre Zahl um das jeweilige Gastgeberland und werben für Toleranz und Völkerverständigung. Jährlich wechseln sie ihren Standort und wie lange sie dieses Mal in Berlin bleiben, konnte ich nicht rausfinden. Abgesehen von einer tieferen, friedliebenden Botschaft der Bären, ist es reizvoll, die einzelnen Landesvertreter zu begutachten. Bei manchen ist aufgrund von Wahrzeichen oder Flaggen auf dem ersten Blick klar, welches Land sie darstellen. Bei anderen hilft das Schmulen auf die zu ihren Füßen angebrachte Tafel. Die verrät die Namen der jeweiligen gestaltenden Künstler. Ihre Position an der Allee ist etwas ungünstig, denn auch die Hinterseite der Bären bietet sehenswerte Motive. Um die zu sehen, gilt es, durchs Gras zu stapfen.


In Berlin gibt es anscheinend einen interaktiven Buddy am Hauptbahnhof, der die Farbe wechseln soll, wenn man ihn umarmt. Ist ja eigentlich klar, dass ich da mal hinmuss …

Comments (2):

  1. Tobias

    7. August 2020 at 12:36

    Ach daher kommt die Idee, haben „wir hier“ nachgemacht aber mit Nashörnern: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefl%C3%BCgeltes_Nashorn

    Finde das eigentlich ganz nett immer wieder mal neue zu entdecken, auch wenn sie oft als Werbung genutzt werben (in der Nähe meines Büros hat sich ein Handwerker sogar eines in den [Stein-]Vorgarten gesetzt :D)

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    • Sabine Arndt

      8. August 2020 at 11:25

      Uh, ist mir gar nicht aufgefallen in Dortmund. Muss ich beim nächsten Mal drauf achten.

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